AQUAPLANING IN VENEDIG
(Stereoplay 1982) Im Alleingang hat der Stuttgarter Hermann Kopp seine elektronisch-kühlen Balladen aufgenommen. Festgehalten ist der Fluss der Gedanken durch den Kopf des Musikers. Kopp konzipierte seine Songs in Hörweite, aber ohne Konformismus zur Neuen Deutschen Welle. Mit tanzgerechtem Metrum und originellen Gesangs-arrangements wirkt die Musik assoziativ-verspielt und nie durch Effekte überladen. Stellenweise die Grenze zum Absurden streifend, spiegeln die Texte auf sehr poetische Weise die Traumreisen eines vereinzelten Menschen. "Stirb jung, bleib schön" heisst es zynisch im Stück "Der Jugendkult altert nie". Zur Botschaft wird dann der Hinweis auf die Auftraggeber gleich mitgeliefert: "...glaub der Kosmetikindustrie!" "Aquaplaning in Venedig" beweist, wie sich Subjektivität abseits von leeren Ego-Trips mit musikalischen Mitteln behaupten kann.
Jürgen Elsässer
(Lautt nº 1 1982/83) "Es ist schon wahr: Auch ich bin
eher geneigt, gegenüber Cassetten-Produkten mehr Milde walten zu laßen
als gegenüber Platten. Und das ja nicht ganz zu unrecht: Für den halben
Preis kriegt man oft fast anderthalb Mal soviel geboten und ist schon
mal bereit, dafür von minderer Qualität zu abstrahieren. Schließlich ist
eine Platte zu machen ja auch ein gewißer Mehraufwand, und ich frag mich
dann oft, ob der nun wirklich nötig war. Bei "Aquaplaning in Venedig"
war er zumindest gerechtfertigt. Hier hat nicht einer 2 Ideen über 5
Stücke hin breitgewalzt, vielmehr scheint Hermann Kopp mit Bedacht zu
Werke gegangen, als er diese 16 Minütige Maxi EP komponiert, arrangiert
und schließlich im MANNSCHRECK-Studio produziert und dabei offenbar
alles selbst gespielt und gesungen hat. Das Resultat geht beileibe nicht
sofort ins Ohr. Beim ersten hastigen Anhören hatte ich Schwierigkeiten.
Nun einige sind davon geblieben, aber insgesamt überzeugt mich
"Aquaplaning" je öfter ich sie mir anhöre. Das fängt beim Cover an -
grobe, handgeschriebene Filzstift-Lettern und die Zeichnung einer Art
(irre ich mich?) Handrührgerät auf dezentem hellblauen Grund. Obwohl
alle Stücke von einer Person gespielt und gesungen sind, gleicht keines
dem anderen. Die Stimmlagen und die - minimale - Instrumentierung
wechseln ständig. Der größte Teil der Musik ist synthetisch produziert,
oder akustische Instrumente und die Stimme werden (sehr unaufdringlich)
verfremdet. Das klingt dann am ehesten noch nach RESIDENTS, aber sonst
sind mir keine hörbaren Vorbilder ins Auge ( pardon: Ohr) gesprungen.
Mit den Texten habe ich etwas Schwierigkeiten. Sie scheinen mir manchmal
etwas verzwungen kritisch-ironisch. Gut umgesetzt allerdings "Lolita":
Kopps Stimme rezitiert leicht lispelnd eine fiktive Zeitungsannonce, in
der ein Elternpaar seine 13jährige Tochter zur Miete anbietet vor dem
Hintergrund rhythmisch akzentuierter Streicher. "Der Jugendkult altert
nie" dagegen hat absolute Popsong-Qualitäten und "Frühling in Munich"
ist alleine schobn die ganze Platte wert und läßt alle Schwachstellen
vergeßen. Selten ist es in letzter Zeit jemand gelungen, verhangene
manische Melancholie so eindringlich in Musik und Laute umzusetzen. Hier
ist Kopp seinem selbstgesteckten Ideal wohl am Nächsten gekommen:
"Langsam, sentimental, erotisch, faszinierend, unsicher, charmant" will
er Musik. Durchweg sind folglich auch die anderen Stücke der Platte
geprägt von einer seltsam traurigen Zärtlichkeit, zu der in unseren
Kreisen leider nur sehr wenige Musiker finden" (Sven) POP
(Audio 11/1984) Hermann Kopp aus Stuttgart zählt den US-Kultstar zu
seinen Lieblingsmusikern. Auf seiner Langspielplatte "Pop" (Passiv 003)
liefert er trotzdem acht atmosphärisch dichte Eigenkompositionen, die
allenfalls an die unwirklichen Gesänge Nicos, der einstigen Sängerin von
Reeds Gruppe Velvet Underground, erinnern; pochende Elektronik,
elegische Viola und karge Geigenstriche, harmoniumähnliche
Klangschwebungen und ätherische Mädchenstimmen. Eine Platte für Freunde
exotischer Klänge aus dem Untergrund.
Manfred Gillig
DIE FASZINATION DES WIDERSPRUCHS ODER: EXPERIMENTE MIT DEM WASSERGLAS
(Stadtillustrierte Ketchup 1984)
Vor einigen Wochen veröffentlichte das einzige unabhängige Plattenlabel
in unserer Gegend PASSIV seine zweite LP. "Pop" heisst das Machwerk und
ist von dem Stuttgarter Musiker Hermann Kopp. Olaf Deininger liess sich
für Ketchup diese Platte schicken und hörte sie sich stückchenweise -
wie er sagte - an. Independent Produktionen sind bei uns ja nicht gerade
weitverbreitet. Auch mit einem Cassettenlabel kann Karlsruhe nicht
aufwarten. Brav versucht man immer wieder, den manchmal auch zweifellos
erfolgreicheren Weg über die Plattenindustrie zu gehen. Dass man aber
Platten ohne Produzenten in eigener Regie heraus- und an den Mann
bringen kann, damit scheint man in Karlsruhe allenthalben nicht
besonders viel am Hut zu haben. Also raus aus der Stadt, Richtung Pfalz,
nach Wörth. Genau dort wohnt der anscheinend ständig zwischen Berlin und
Wörth hin und her pendelnde Musiker und Kleinstplattenfirma-Macher Rolf
Schmuck, der uns schon öfters aufgefallen ist. Mit seinem Plattenlabel
PASSIV hat er neben der ersten Platte von KEINE AHNUNG, seiner eigenen
Band, jetzt als zweites Album "Pop" von dem Stuttgarter Musiker Hermann
Kopp herausgebracht. Wie die erste ist sie auch im Karlsruher
Katapult-Studio aufgenommen. Für Hermann Kopp ist es seine zweite
Veröffentlichung. Im Herbst letzten Jahres brachte er als
Eigenproduktionen und erstes Werk die Maxi-Single "Aquaplaning in
Venedig" heraus. "Pop" ist seine erste Langspielplatte. Pop oder
Pop-Musik heisst ja nun nicht nur populäre Musik, sondern ist auch
Synonym für eingängig, leicht verdaulich, mitwipp-, mitsing- und
mittanzbar, manchmal aber auch für seicht, fad und langweilig. Was
konnte also einen Musiker veranlassen, sein Album "Pop" zu nennen, auf
dessen Musik viel besser das viel- und nichtssagende Wort Avantgarde,
das zur charakterisierung eben auch nichts hundertprozentiges hergibt,
zu passen scheint? Ist es ein irreführender Witz, der simplen Endreime
der Texte (ohne dass sie flach oder ungewollt banal wären) wegen oder
einfach die Faszination des Widerspruchs? Kopp scheint alles offen zu
lassen. Seine Minimal-Musik kann man schon nicht mehr als experimentell
bezeichnen - zumindest nicht hundertprozentig. Es ist eher geglättete
Avantgarde-Musik, die weder schlicht unkonsumierbar ist, noch zulässt,
die ganze Platte durchgehend und an einem Stück zu hören, die aber
trotzdem immer wie ein Versuch an der Form wirkt, ohne dabei besonders
richtungsweisend zu sein. Kein STück gleicht dem anderen, obwohl alle
mit Synthesizer produziert sind, wenn man von Geige, Mädchenstimme und
Wasserglas absieht. Minimal-Musik an der Grenze zur Popmusik. Dabei ist
es die Musik eines Menschen, der keine gewöhnliche Musik machen will und
dabei nicht genau weiss, was er ist. Ja, was ist er eigentlich? Ein
Denker, der sich mal melancholisch voller Weltschmerz, den er sorgsam
hegt und kultiviert, äussert, mal eher nüchtern distanziert analysiert,
mal in Gedankengebäuden schwebend mit seiner Welt auseinandersetzt und
dabei nie ganz zu einem Schluss kommt oder der Schwindler, bei dem alles
nur Fassade ist, Image, sorgfältig aufgebaut und der damit den Hörer an
der Nase herumführt? Kopp scheint von allem etwas zu haben.
Olaf Deininger
JAPGIRLS IN
SYNTHESIS
(De-bug) Japanese Girls in Synthesis, klänge vielversprechend, wie eine
Synthese aus Geräusch, speed und phon-pitch. Für letzteres nun sind wir
ja selber zuständig, spätestens seit Glenn Goulds "Electronic
Future"-Resolution uns mit dem heimeligen Bespielen der Source- und
Lautstärkeregtler auch gleich die "house music" ins Nest setzte.. Da
haben wir Übung, das ist kein Problem. Und um die Geschwindigkeit sorgt
sich letzten Endes mein Riemen oder auch der Dynamotor, der hier, ganz
subjektiv ein wahres Assoziationskarussel in Gang setzt Japsynth sorgt,
wie es der Titel verspricht, für die einstimmenden rapid beats, auch
wenn sie sich nicht wirklich lange halten werden. Hermann Kopp
verflüchtigt sie eher zu einer Art sehr minimalen Industrial Pop, den
man späterhin auch durch seine Tonspuren zu Buttgereits fragilen
"Nekromantik" und "Todesking" schätzen lernen konnte. Den spielte er
bekanntlich auch noch selbst. Analog skurril dann auch die Textspur, die
als rückwärtsgerichteter Fluchtpunkt irgendwo zwischen Profils "ich
möchte dich berühren, ich möchte dich verführen, so nah, einfach so,
hah!" und Stratis´ " du bist ganz woanders, du wehrst dich nicht, du
siehst es nicht" hindurchschiesst, aber zurückhaltend, besonnen werden
die Varianten alltäglicher Befindlichkeiten gestreut, wie: "tue wovor
dir traut, erhöhe das Gewicht, aber lächle nicht, ich trink aus deinem
Schuh", Berühre mich nicht", dann ein par Sprengsel Lithurgie: "pater
mea mater, more..", und schon setzt diese ultimative Pop-Perle ein. Es
wird wieder angeworfen, das Karussel, streift Comelades furiosen "Fall
of Saigon", Virilios "Fluchtgeschwindigkeit", drängt noch überall anders
hin und endet doch von Peitschenhieben und Salven rhythmisiert in der
Noche de Sant Juan. Nach seiner ersten 12" ("Aquaplaning in Venedig")
ist Japgirls (1981) nun das zweite Werk, und möge das Archiv noch weiter
Fundstücke zu Tage fördern, denn ernsthaft: nothing else but Hermann
Kopp.
Xenia.
At this point, a vague nostalgia eighties settles between
kitsch and innovation, by the hand of Stuttgart original Hermann Kopp 's
synth-wave. Japgirls in Synthesis reveals a dark side of a vaguely
pigeonholed minimal-electro subculture. It reminds some aspects of the
equally obscure french synth maniac- absurd ists Ptôse, with a somewhat
relentless sense of playfullness. For those into the genre, Kopp was part of
the electro group Keine Ahnung (meaning No Idea), which issued a much sought
after mini Lp, and was himself involved in the recently rereleased
soundtracks of movies like "Nekromantik", "Nekromantik 2", and "Der
Todesking" (where he also acted) by moviemaker Jörg Buttgereit. Mysterious
atmospheres matched by bursts of cinematic narrative ready to follow
labyrinthine, found lyrics of surrealistic nonsense. His use of synthesizers
and voice in a recitative german of gloomy monotony, have kind of a cold,
wry distance. However, his yielding universe remains open to the
subjectivities of a night sky exploding in fire-crackers, as in the
oboe-like slow cadenza of "Noche de San Juan ". (e/i-Magazine)
NEKRONOLOGY (UV Magazine) I'm sure everyone
remembers the perpetually bleak and unnerving background racket from
these classic motion pictures. Here's your chance to own a collection of
highlights. I've had the test disc in my car for the past week, driving
through sunny Florida with Kopp's brain smacking violin and moog
synthesizer weirdness playing at a ridiculous volume: an antithetical
experience that has proven to be oddly exhilarating. (Aquarius Records) Not sure if
you're a gore hound, horror movie obsessive or exploitation freek, but
odds are, if you are, then like us, you spent a good chunk of your free
time, 10 or 12 years ago trying to track down a copy of the film
Nekromantik. The film itself wasn't all that great, the highlights being
the female fucking a corpse with a condom covered screwdriver and the
testicles in the fridge scenes. Eww. And at the time, we were so
obsessed with the gross out factor and the blurred nudity that we barely
even noticed the soundtrack. So here it is, over a decade later, and
surprisingly enough, the soundtrack is really cool. And holds up quite
well on its own. Super freaky instrumental squeals that ends with what
can only be the sounds of a dead limb being hacked off, haunting almost
atonal string quartet. like a slowed down, warped Balanescu Quartet,
haunting Tom Waits-ish creepy clatter, with whining violing being
transmitted through a crappy little transistor radio, with clanking slow
motion rhythms, creepy underwater sound scapes of burbling and swooshing
space sound effects, industrial buzz, with a distant mournful melody,
all scratchy played over the top and even occasional full on synth heavy
Goblin horrorscapes. Definitely cool stuff! (Debug 3/2005) Wichtige Platte.
Gerade neulich erst wurde auf den fast vergessenen Komponisten über
Vinyl-On-Demand aufmerksam gemacht, schon kommt der nächste Re-release.
Es handelt sich um Tracks aus Jörg Buttgereits Filmen Nekromantik,
Nekromantik 2 und Der Todesking – allesamt Klassiker, die ihr natürlich
in eurer Gore-Jugend freudig verschlungen habt und dabei aus dem Schock
heraus alle Reflexionen über Leben und Sexualität ersteinmal auf Eis
legen musstet. Die Musik hat’s natürlich ebenso dicke in sich wie die
Bilder. Auch wenn sie ohne Fragmente aus den Filmen auskommen muss,
trifft sie die Stimmungen perfekt, denn der Hauch Todeswahnsinn schwingt
mal offen, mal versteckt in jedem der Stücke. Hört man bei ‘Poison’
durch sein leicht mitzusäuselndes Geigen-Thema noch aufgemuntert zu,
fällt der Stimmungspegel zunehmend, bis man bei ‘Vanish’ geradezu das
Gefühl erlebt, von den Geigen und den Spielzeuginstrumenten oder bei
‘Man drowning himself in bathtub’ vom Analogsynth eingesaugt zu werden.
Schmerzhaft, wehrlos und ganz sicher ohne Rückkehr. Kopp lässt vieles
untergehen und erschuf ein apokalyptisches Sound-Szenario
sondergleichen. Hört auf mit Lustmord, Boyd Rice oder ähnlichen
Halunken, denn nur Kopp allein weiss um die Einzigartigkeit einer Musik,
die trotz aller Düsternis die Shit-Shocker Buttgereits überhaupt erst
erträglich machen konnte. ED. *****
(Imperiumi.net) Saksalaisen Jörg Buttgereitin legendaariset
Nekromantik-elokuvat herättivät aikoinaan runsaasti pahennusta. Niissä
otsikonkin velvoittamana kävivät hieman epätavallisemmasta seksistä
innostuneet henkilöt vainajien kanssa kuumaan syleilyyn, ja se oli
monille jopa muutoin kauhu/splatter-elokuvista pitäville liikaa. Joka
tapauksessa jos olivat elokuvatkin häiriintyneitä, tuki niiden
vinksahtaneisuutta Hermann Koppin omalaatuinen musiikki. Nyt onkin tehty
pienoinen kulttuuriteko kun Nekromantikin, Nekromantik 2:n ja Der
Todeskingin musiikeista on kasattu soundtrack. Raidat ovat hyvin
ritualistisia ja toimivat inhottavan hyvin ilman elokuvaakin. Tavallaan
harmittaa, että elokuvat on jo nähnyt, sillä olisi hauska tietää
millaisia mielikuvia musiikista saisi ilman muistikuvia leffan
visuaalisesta annista. Kappaleissa on paljon toistavaa jousisoittimen
vingutusta. Vaikuttaa siltä, että Kopp on vääntänyt äänimaailmaa
jonkinlaisessa transsissa, eikä sellaiseen vajoaminen ole tätä
kuunnellessa itselläkään kaukana. Alussa kuuluva sahauksen ääni toi
varsin elävästi mieleen siihen liittyvän kohtauksen, jota koetan varmaan
viikonkin päästä vielä pyyhkiä muististani. Jos pidät pimeästä,
sairaasta, ahdistavasta ja minimalistisesta musiikista, tai satut
olemaan kyseisten elokuvien fanikuntaa, tarraa kiinni tähän mainioon
levyyn, mutta heikommille en tätä suosittelisi, itse leffoista nyt
puhumattakaan.
Marko Saarinen
(Mondo Sonoro 4/2005) Aunque a muchos no les suene el nombre de Hermann
Kopp, este excéntrico y perturbado compositor es el responsable de todas
las bandas sonoras de los filmes de Jörg Buttgereit: de la famosa
película de culto “Nekromantik”, su secuela, y de su segundo
largometraje, “Der Todesking”. Ahora, los responsables del sello Red
Stream, con la recomendación de Ultra Violent Magazine, han editado este
“Nekronology” que recopila algunos de los cortes firmados por Hermann
Kopp que aparecían en las tres películas y también de algunos descartes
que nunca se incluyeron. Lo que no vas a encontrar en este compacto son
los temas principales de la película, ninguno de los que aparecieron en
la banda sonora original que se editó en su momento y que incluía tanto
la primera “Nekromantik” como “Der Todesking”. Y teniendo en cuenta que
este trabajo lo edita Red Stream no extraña que se recojan las partes
más oscuras y de más mal rollo de las tres obras necrófilas alemanas,
las piezas más extrañas y perturbadoras. El tanteo final es de cuatro
piezas de la primera película fechados en 1987, cuatro más y un descarte
de “Der Todesking” (1989), tres de la seguna “Nekromantik”, además un
par de temas nuevos como bonus que siguen la línea habitual de Kopp:
ambient ritualista y música perturbadora y enfermiza.
Sergio Sancho
(Live4metal) Those of you that read my Extreme Cinema section are no
doubt used to me bemoaning the fact that modern culture and
commerciality are necessitating the death of the movie soundtrack. It is
so easy to get an audiences adrenaline pumping by throwing the latest nu
metal media darlings in the mix, blaring out anti establishment nursery
rants, just as the killer is about to strike. This is a simple shock
tactic and one that in my opinion results in lack of atmosphere and
tension. Movies are all too keen to employ every trick in the book and
provide a white-knuckle roller coaster ride for an easily impressed
audience. This is exactly the sort of audience who should avoid this CD
like the plague, as this is the soundtrack of inner collapse and
catastrophic nightmares. Hermann Kopp was involved in a band called
Keine Ahnung in Germany in the 1980s and no doubt was noticed by a young
and maverick new wave film director called Jorg Buttgereit. In 1987
Buttgereit took the underground cinema world by storm with his bleak
taboo breaking tale of loving the dead, Nekromantic. Misunderstood by
many and hailed as, "a porn film for necrophiles" the movie actually
took a sober and sensitive look at events leading to a manage a trios,
the likes of which had never been witnessed on a movie screen.
Buttgereit followed this up with Der Todesking in 1990. This was a
depressing look at sudden violent death and suicide. The movie was
filmed in a documentary, cinema verite style, which had its audience
hyperventilating as they were taken from scene to grisly scene.
Buttgereit then went and filmed a sequel Nekromantic 2 in 1991, a movie
that was vilified and seized by the authorities for glorifying violence.
The films were obviously low budget and needed a strong visual flair to
be taken seriously. Equally important were the movie scores and this is
where Hermann Kopp enters the picture, as being one of the composers
involved in the project. Nekronolgy centres around his pieces, rather
than providing a complete soundtrack, as others collaborated on the
movies. Few soundtracks have actually glorified scenes of on screen
decay and nihilism with such a compelling fixation. The pieces here are
crawling with a feeling of utter depressiveness and emotion. Kopp takes
simple meditative and ritualistic rhythms, looping them with minimalist
drones of moog and bleak passages of violin and cello. The Loving Dead
is a cadence that sounds like flies buzzing around a bloated corpse,
before giving way to a saw cutting through bone. Poison has a light airy
joy about it but is full of a mournful peace as one who has taken such
suicidal measures submits to their fate. Petrified Slow is austere and
brooding and despite being under a couple of minutes, conveys feelings
of palpable dread. Home (Domestic Version) plays out like a twisted
nursery rhyme, a moment of tranquillized peace that is soothing and
calming. Man Drowning Himself In Bathtub takes you slowly to the depths
with bubbles breaking the surface, immersing the listener in their flow.
Nekronolgy is an album that is definitely going to be grabbed by fans of
Buttgereit. The originally released soundtracks are pretty damn
difficult to find nowadays. I was lucky enough to grab the split
Nekromantic / Der Todesking disc when it came out on a limited run,
which is now very much out of print. That said, this disc should be
approached with a great deal of caution for the uninitiated as I can
honestly say it is one of the most depressing pieces of music I own in
my entire collection.
Pete
Here are a few genuinely disturbing gore-scores, courtesy of German
director Jörg Buttgereit’s vilified low-dough shockers Nekromantik,
Nekromantik 2 and Der Todesking (The Death King). Composer Hermann
Kopp’s unwelcoming instrumentation wrings black bile from a cheerless
cadence of violins, dingy Moog synthesizers and occasional gothic choir.
Featuring a lung-soaked last gasp (Man Drowning Himself In bathtub) and
a handful of raw cannibalist lullabies to rock you gently to death,
Nekronology is perhaps best summed up by opening cut The Loving Dead, a
single torturous minute of diseased hysterical violins (think Wendy
Carlos’ creepy Shining score) which might be the sonic equivalent of
having every inch of your skin stripped to the bone with a potato
peeler. Simply put, Kopp’s Nekronology will even make the hairs on top
of the little hairs on your neck stand up.
Tomb Dragomir, Rue Morgue
MONDO CARNALE
Nach der „Japgirls In Synthesis“-LP legt Vinyl-On-Demand nun eine
weitere LP mit Musik von HERMANN KOPP (auch bekannt durch die Band
„Keine Ahnung“) vor. Der Untertitel der Platte ist „Best of 1981 –
1989“, wobei ich nicht sagen kann, ob das die treffende Beschreibung
ist, da ich von dem Mann leider nicht viel Musik kenne. Ich kann aber
definitiv sagen, dass mir die Musik hier ausgesprochen gut gefällt, weil
es einen sehr ungewöhnlichen Stilmix zu hören gibt, wie er wohl fast nur
Anfang der 80er Jahre entstehen konnte, als musikalisch alles möglich
war. Insgesamt kommen mir die Songs etwas eingängiger vor, als auf der
ersten LP, aber das kann auch täuschen. Von New Wave über
Minimal-Electro bis hin zu Avantgarde-Klängen gibt es hier alles
Mögliche zu hören und man fragt sich, warum diese Aufnahmen nicht viel
früher einer breiteren Zuhörerschaft zugänglich gemacht wurden. Neben
Tracks von alten Tapeveröffentlichungen gibt es auch leicht remixte
Sachen und Ausschnitte aus den Soundtracks von Jörg Buttgereits Filmen
„Nekromantik“ und „Der Todesking“ (sein Meisterwerk!). Ich mag besonders
die angenehme Stimme, durch die auch die wavige Stimmung entsteht.
Seltsamerweise kommt mir als Beschreibung eine Mischung aus Die Haut,
Birthday Party (obwohl KOPP musikalisch nichts mit Punk zu tun hat) und
Die Tödliche Doris in den Sinn, auch wenn man keine der genannten Bands
eindeutig heraushören kann. Es sind wohl eher die Kompromisslosigkeit
und der respektlose Stilmix von HERMANN KOPP, die Gedanken an solche
legendären, Independent-Ikonen aufkommen lässt. Tolle Platte, die mir
noch besser gefällt, als die schon gute „Japgirls in Synthesis“-LP.
Backagain, A.P.
Reissued material from this German eccentric, known mainly as a
soundtrack composer for obscure psycho-horror films. This LP is full
of the kind of pop songs that your muttering old hermit neighbor
might make in his dark, damp basement after burying another one of
his pet dogs in the backyard. It’s a sparsely-furnished sound, with
the basic elements being vocals sung/spoken mostly in German, raspy
violin, droning synths, layered noise, piano, bass guitar. and
simple electronic beats. Perverse fun. (KFJC Online Reviews)
PSICOFONICO
die musik drückt einen fast nieder wie eine sleep
paralysis (wenn man aufwacht und sich nicht bewegen kann...
psicofonico geht manchmal an die grenzen der
wahrnehmung. der hypnotische, kompromisslos krasse minimalismus wird nur
durch e.v.p. in seiner reinheit getrübt. im klang-feld kann man
vielleicht bei unbewusstem-bewussten zuhören selber unhörbare stimmen
wahrnehmen (oder kreieren).
klangqualität ist sagenhaft. man spürt förmlich
den resonanzkörper der violinen vibrieren.
alles in allem klingt es wie musik von aliens von
einem anderen planeten..einer anderen dimension (welt) und lässt sich
schwer beschreiben.
vielleicht werden die "stimmen" nur durch das
unterbewusstsein der experimentierer erzeugt. so, wie die welt nicht da
wäre...wenn es keinen sie beobachtenden geist gäbe.
schwebt an der grenze zwischen dem etwas und dem
nichts...das schwarz ist der grund des absoluten-- enthält alles aber
lässt es nicht in erscheinung treten...(siehe max raphaels grossartige
analyse der farbe schwarz). die summe alles bestimmbaren ist
schwarz...ist unsichtbar(unhörbar) und unsagbar.
mein persönlicher eindruck ist, dass die
klangfarben von track eins und drei schwarz sind..mit feinen
zwischentönen die aber immer wieder im grundton versinken...sich
einpendeln...fast wie durch magnetische anziehungskraft.
C.Wohlgemuth, Replay
UNDER
A DEMON'S MASK
Schon in den 70ern
begann Hermann Kopp, sein Geigenspiel mit einem Synthesizer zu
kombinieren. Nach ersten Soloarbeiten wurde er in den 80ern Mitglied der
Band Keine Ahnung. Nach der Auflösung der Band arbeitete Hermann Kopp an
dem Soundtrack für den Film "Nekromantik" des Regisseurs Jörg
Buttgereit, gefolgt von weiteren Arbeiten für die Filme "Nekromatik 2"
und "Todesking". Anfang der 90er verließ er Deutschland und lebt seitdem
in verschiedenen europäischen Ländern. Nun endlich gibt Hermann Kopp
erneut seine außergewöhnlichen Moritaten zum Besten und veröffentlicht
auf Galakthorrö ein neues Album namens "Under A Demon's Mask".
Medienkonverter
Angeblich lebt der 1954 in
Stuttgart geborene
ZYANIDANGER
(African
paper)
When, in 2008, the album „Under
a Demon’s Mask“ by Hermann Kopp was released on Galakthorrö, the
reference points (Huysmans and Bataille a.o.) demonstrated his interest
in transgression, and already his collaboration in three (out of four)
long features of Jörg Buttgereit made clear that Kopp likes to dedicate
himself to the leftfield, morbid and heterogenous things (Bataille). The
bilingual portmanteau word, giving its title to the new album is another
demonstration of this. The inspiration for „Zyanidanger“ was an
encyclopedy published in the 19th century, Die Geschichte der Chemie of
the German chemist with whom the artist shares his name and that was
published in Braunschweig. Coincidences everywhere.
(yellowgreenred) Not that Galakthorrö needs it, but
Hermann Kopp is their seasoned all-star, the only electronic nihilist
with a discography that goes further back than Haus Arafna. He’s already
got his own Vinyl On Demand retrospective box, for chrissakes, and he’s
still at it! Zyanidanger is a pretty cool trip into Kopp’s
library, as the insert notes a 19th Century German scientist (why
Hermann Franz Moritz Kopp, of course) and Edgar Allan Poe as direct
inspirations. It certainly feels like minimal-synth time travel, where
Korgs and drum machines are replaced by big dusty pianos, violins and
antique theremins, these antique instruments presenting the same sense
of unease and morbidity as the electronic keyboards of today. If you
snuck into Dr. Frankenstein’s laboratory and heard one of Kopp’s violins
start to kick in, you’re already too late, my friend. I listen to a lot
of weird music, but haven’t heard anything quite like Zyanidanger
in a while (if ever), as it feels like the ghosts of centuries past,
while still being quite musical and thoughtfully composed. All of those
classic German fables are so dark and twisted, I mean Hansel And
Gretel was just made into a movie that might as well be Resident
Evil, and these songs certainly capture the fright and mystery of
the first time you heard those stories as a child. Obey your parents or
else!
(Obsküre Magazine)
(club debil)
Hermann Kopp ist wohl
der Galakthorroe-Künstler, der am weitesten vom typischen Sound des
Labels entfernt ist. Beschrieben wird sein Schaffen ganz passend so:
„[Sein] Markenzeichen ist sein Geigenspiel. Er intoniert sein Instrument
wohldosiert dissonant – immer genug für den angekränkelten
Grundcharakter seiner Musik und doch definitiv zu wenig, um den Hörer
kakophonisch zu peinigen.“ Auf „Zyanidanger“ hat Kopp dieses Klangwelt
in zwölf Titel gegossen, die sich thematisch um das Buch „Die Geschichte
Der Chemie“ ranken, welches 1843 in Braunschweig von einem Autor namens
Hermann Kopp erschien. Eine kurze Suche im Netz zeigt, dass dies keine
Legende, sondern die volle Wahrheit ist. Zufälle gibt’s im Leben…
Zuerst einmal muss ich
sagen, dass diese Veröffentlichung optisch und haptisch extrem
hochwertig ausgefallen ist. Auch in limitierter Form als Vinyl
erschienen muss man sich wohl ziemlich sputen noch ein Exemplar zu
bekommen.
Was für ein
Soundtrack! Einige Jahre nach "Under A Demon's Mask" (Besprechung)
präsentiert HERMANN KOPP (NONPOP-Interview) nun sein zweites
Vollzeitalbum auf GALAKTHORRÖ. Er widmet es einem Buch, welches in vier
Bänden zwischen 1843 und 1847 erschien: "Die Geschichte Der Chemie" von
– Überraschung – einem Namensvetter des Musikers, dem deutschen Chemiker
HERMANN (FRANZ MORITZ) KOPP. Der hessische Professor ist vor allem für
seine Grundlagenforschung in der physikalischen Chemie bekannt. Sein
Werk stammt zwar aus einer Zeit, welche Chemie bereits als Wissenschaft
– mit zahllosen Messungen und Experimenten – anerkannte. Allerdings
wurden die so genannten Alchemisten noch im 18. Jahrhundert, also nur
kurz zuvor, als 'Hexer' und 'Magier' verfolgt und getötet – obwohl sie
oft die selben Versuchsanordnungen verwendeten wie später die Chemiker.
An dieser Grenze steht "Zyanidanger", zwischen Wissenschaft und
verbotenem Kellerexperiment. Die
Künstler-Riege des Galakthorrö-Labels ist extrem eigenwillig und
außergewöhnlich. Unter diesen Künstlern befindet sich mit Hermann Kopp
einer, der aus diesen Individualisten mit seiner Musik noch einmal
besonders heraussticht. Sein dissonantes Trauerspiel mit der
elektrischen Geige sucht seinesgleichen und ist wie die Musik aller
Galakthorrö-Künstler weltweit einzigartig.
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